Fachinformationsreise Japan


Reisebericht zur Fachinformationsreise der
Carl Duisberg Gesellschaft e.V. nach
JAPAN

Technik

Bereits nach zwei Tagen habe ich es mir zum Ziel gemacht die vielen technischen Finessen und Details der Japaner zu dokumentieren. Viele dieser Dinge gibt es in Deutschland nicht, weil wir sie für unnötig, zu teuer, unwirtschaftlich, umweltschädlich, schwachsinnig und überflüssig halten. Dennoch sollte man sich die Frage stellen, ob nicht gerade diese Dinge einen wesentlichen Unterschied zwischen Deutschland und Japan erklären können.

  • Kaffeeautomat und Heißwassergerät mit Lichtstrahl auf den Boden des Bechers, um diesen genau zu positionieren.
  • Bediengerät im Flugzeug bei JAL für jeden Sitzplatz zur Auswahl der Fernseh-, Video- und Radioprogramme, zum Computerspielen, als Kreditkartenhandy etc.
  • Hightech-Toiletten in Hotels und öffentliche Gebäuden: Bidetfunktion vorne und hinten, Fönfunktion, vorgewärmte Klobrille, Einwickeln des Sitzes mit Papier, Fernbedienung aller Funktionen.
  • Sehr kleine Handys mit Internetfunktion. Verbreitung der Handys in allen Bevölkerungsschichten (jung-alt, whitecollar-bluecollar). Handys hängen am Handgelenk und sind mit Knopf im Ohr, Mikrophon am Revers und Bedienungshilfe ausgestattet. Bei Kyocera konnten wir mit Bildhandys telefonieren, die jetzt in Serie gehen.
  • Fahrkartenkontrollgeräte in der U-Bahn saugen die Karten mit rasanter Geschwindigkeit ein, egal wie diese positioniert sind, und transportieren sie 3 m weiter.
  • Händetrockner auf den Toiletten mit UV-Licht, um zu erkennen ob Hände noch naß sind.
  • Satellitenübertragung von Weiterbildungskursen im Ability Garden Tokyo.
  • Ausstattung der Ausbildungsstätten mit PC's, Flachbildschirmen, Farblaserdruckern, Riesenfernsehern etc.
  • Parkplätze mit Hebevorrichtung zum doppelt Parken. Drehscheibe für Autos bevor diese im "Hochregallager" eingelagert werden.
  • Tankstellen mit Zapfsäulen oben zur Platzeinsparung in den Städten.
  • Viele Autos sind mit Navigationssystemen ausgestattet, die an den Ampel auf Fernsehprogramme umspringen.
  • Spiegel in den Hotels haben beheizte Flächen, um ein Anlaufen nach dem Duschen zu verhindern.
  • Fußgängerampel in Hiroshima zeigt die Restwartezeit bei Rot an.
  • Komplette Verkabelung aller Sitzplätze mit Mikrophonen beim JAVADA IT-Seminar zur Aufzeichung in einem relativ kleinen Raum.
  • Künstliches Aquarium im Eingangsbereich bei Shimadzu, bei dem die Fische auf einem Computerbildschirm gezeigt wurden. Der Bildschirm war in einem Aquariumgehäuse eingebaut.

In Japan werden technische Innovationen nicht von Anfang an kaputtgerechnet. Man baut das entsprechende Produkt und verläßt sich auf das Potential der Mitarbeiter, dieses kontinuierlich zu verbessern, um wirtschaftlich zu sein. Umweltschutzaspekte werden zwar heute mehr und mehr berücksichtigt, ich habe aber den Eindruck, dass es dort im Vergleich zu Deutschland noch einiges aufzuholen gibt.


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